Juan de la Rubia / Orgelkonzert

»Die Chaconne ist mir eines der wunderbarsten, unbegreiflichsten Musikstücke«, staunte einst der Komponist Johannes Brahms. »Für ein kleines Instrument schreibt der Mann eine ganze Welt von tiefsten Gedanken und gewaltigsten Empfindungen.« Das um ein unentwegt wiederholtes Bass-Thema kreisende Stück entstand ursprünglich für Violine. Juan de la Rubia spielt eine eigens bearbeitete Version für Orgel – gefolgt vom tiefsinnigen Choral »Von Gott will ich nicht lassen«. Franz Liszts 1850 erstmals veröffentlichte »Consolations« (Tröstungen) zählen mit ihrem lyrischen, in sich gekehrten Charakter zu den beliebtesten Klavierwerken überhaupt.

Weitaus seltener erklingen hingegen die Werke des Franzosen Charles Tournemire. Zu Unrecht, wie seine Improvisation über die Ostersequenz »Victimae paschali laudes« zeigt. Diese Musik ist nicht nur hochgradig virtuos, sondern auch berauschend vielschichtig. Ein Gegengewicht zu Richard Wagners mystisch-feierlichem »Einzug der Götter in Walhall«, den de la Rubia ebenfalls in einer Bearbeitung für Orgel anstimmt. Und zum Schluss führt der Organist mit Improvisationen in seine eigene Gedankenwelt.