Saison 2017/18 Alle Konzertreihen, Festivals und Schwerpunkte - die Saison 2017/18 im Überblick

Die Saison 2017/18 im Überblick

Sir Simon Rattle
Sir Simon Rattle © Mark Allan

Orchester aus aller Welt

Auch in der zweiten Elbphilharmonie-Spielzeit gastieren zahlreiche internationale Top-Klangkörper an der Elbe. Schließlich können es Dirigenten und Orchestermusiker in aller Welt kaum erwarten, die einzigartige Akustik des neuen Hauses selbst in Ohrenschein zu nehmen. Für das Hamburger Publikum umgekehrt eine schöne Gelegenheit, unterschiedliche Musiziertraditionen unter diesem akustischen Brennglas zu vergleichen.

Ian Bostridge
Ian Bostridge © Sim Canetty-Clarke

Winterreisen

Liebe, Abschied, Weltverlorenheit, ewige Wanderschaft. Schuberts Liederzyklus »Winterreise«, komponiert ein Jahr vor seinem Tod, rührt an große Gefühle und existenzielle Themen. Sieben ganz unterschiedliche Interpretationen beleuchten unterschiedliche Facetten dieses Klassikers der Romantik: begleitet von Orchester, Band oder Drehleier, als Performance, Meta-Komposition oder in Gestalt einer Jelinek-Lesung. Sophie Rois, Ian Bostridge, Matthias Goerne, Nico and the Navigators und andere durchwandern auf Schuberts Spuren die dunkle Jahreszeit.

© Matthias Gehricke

Kaukasus

Etwa 1.000 km lang und bis zu 5.500 m hoch erstreckt sich das Kaukasus-Gebirge zwischen Schwarzem und Kaspischem Meer. Eine ethnisch, sprachlich, politisch, religiös und nicht zuletzt kulturell extrem traditionsreiche und vielseitige Landschaft, die sich in der Elbphilharmonie über das verlängerte Osterwochenende konzertant auffächert. Frühchristliche Gesänge erklingen dabei ebenso wie traditionelle Volksmusik, Klassik und Jazz.

Freiburger Barockorchester
Freiburger Barockorchester © Annelies an der Vegt

Telemann-Festival

Fast 50 Jahre lang prägte der Komponist Georg Philipp Telemann (1681–1767) als Musikdirektor das Hamburger Musikleben, setzte die Stadt im Alleingang auf die kulturelle Landkarte und definierte gemeinsam mit Bach und Händel den Klang des deutschen Barock. Anlässlich seines 250. Todestages widmen ihm NDR und Elbphilharmonie ein zehntägiges Festival. In der neobarocken Laeiszhalle und in Hamburger Kirchen erwecken renommierte Alte-Musik-Spezialisten seine Opern, Kantaten und Instrumentalwerke zu klingendem Leben.

Pavel Haas Quartet
Pavel Haas Quartet © Daniel Dittus

Czech it out!

Kein Wunder, dass dort, wo das beste Bier gebraut wird, auch die schmissigsten Melodien zu Hause sind. Böhmen und Mähren (= das heutige Tschechien) galten schon immer als hochmusikalische Gegenden, deren teils deftige, teils lyrische Volkslieder auch ihren Weg in die Kunstmusik eines Dvořák, Smetana oder Janáček fanden. Mehrere erstklassige Kammermusikformationen aus Prag und Umgebung bringen sie nun in den Kleinen Saal der Elbphilharmonie.

Peter Eötvös
Peter Eötvös © Szilvia Csibi

Peter Eötvös

Als Komponist, Dirigent und Lehrer zählt der 1944 in Sie-benbürgen geborene Peter Eötvös zu den prägenden Protagonisten der aktuellen Musik. Seine Opern gehören zu den beliebtesten der letzten 15 Jahre, seine Orchesterwerke kombinieren schimmernde Klangflächen mit oft überraschenden Effekten. Ebenso gefragt sind bei den besten Orchestern der Welt seine hellsichtigen Interpretationen großer Klassiker. Gleich zum Auftakt seiner Elbphilharmonie-Residenz hebt er mit dem Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam ein eigens komponiertes neues Opus aus der Taufe.

Internationales Musikfest Hamburg
Internationales Musikfest Hamburg © Michael Zapf

Internationales Musikfest Hamburg

Für hochfliegende Visionen lohnt es sich trotz etwaiger Widrigkeiten zu kämpfen – diese Botschaft lässt sich auch aus der Entstehungsgeschichte der Elbphilharmonie herauslesen. Und so ist es nur konsequent, die erste vollständige Konzertsaison in Hamburgs neuem, glänzendem Konzert-haus mit einem einmonatigen Festival unter dem Motto »Utopie« zu beschließen. Wie schon in den letzten Jahren bündeln für dieses Internationale Musikfest Hamburg alle großen Orchester und Institutionen der Hansestadt ihre künstlerischen Kräfte.

Christina Landshamer
Christina Landshamer © Marco Borggreve

Oper konzertant

Nein, die Elbphilharmonie ist kein Opernhaus (und erst recht kein Musicaltheater). Das heißt aber nicht, dass man hier nicht auch Opern aufführen könnte – semi-szenisch oder konzertant. Durch den weitgehenden oder völligen Verzicht auf Kostüme, Bühnenbilder und Requisiten tritt der Kern der Kunst, die Musik nämlich, dann umso stärker zutage.

Bryce Dessner
Bryce Dessner © Claudia Höhne

Reflektor

Ein eigenes Wochenende in der Elbphilharmonie zu kuratieren – diese Ehre kann nur Künstlern zuteil werden, die eine Extraportion Originalität mitbringen. Das gilt etwa für den israelischen Jazzpiano-Derwisch und virtuosen Improvisationsweltmeister Yaron Herman. Auch Bryce Dessner sitzt, steht und spielt gerne zwischen allen Stühlen. Seit den 2000ern begeistert er Indie-Fans als Gitarrist der Band »The National«; jüngst hat er als profilierter Komponist von Orchester-, Film- und Kammermusik auf sich aufmerksam gemacht.

Yemen Blues
Yemen Blues © Zohar Ron

Elbphilharmonie Sommer

Der Plan für den Sommer: tagsüber an den Elbstrand und abends ins Konzert. Vier Wochen lang bietet die Elbphilharmonie ein sonniges Programm mit den Schwerpunkten Jazz, World, Filmmusik und Klassik.

Mariss Jansons
Mariss Jansons © Marco Borggreve

Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks

Vollendete Noblesse, kultivierte Energie und absolute Perfektion zeichnen den »Rolls-Royce unter den Orchestern« (Maestro Mariss Jansons) aus. Auf dem Fahrersitz nimmt Jansons selbst in der Elbphilharmonie zwei Mal Platz und lenkt sein Luxusensemble durch Sinfonien von Prokofjew und Mahler. Altmeister Bernard Haitink steuert Brahms’ Requiem bei.

Matthias Goerne
Matthias Goerne © Marco Borggreve

Matthias Goerne

»Kraftvoll und weich – nie belanglos oder sentimental.«So beschrieb Deutschlandradio Kultur die Stimme und die interpretatorische Herangehensweise von Matthias Goerne. Und mit diesen Qualitäten feiert der Bariton inter-nationale Erfolge, ob auf der Opernbühne oder als Lied- und Oratoriumssänger. Auch in der Elbphilharmonie ist er in unterschiedlichen Rollen zu Gast: im intimen Format mit Klavierbegleitung, in Orchesterliedern und in Henzes Skandal-Oratorium »Das Floß der Medusa«. Bonus: Zwei »Walküre«-Vorstellungen an der Hamburgischen Staatsoper.

Murray Perahia
Murray Perahia © Felix Broede

MURRAY PERAHIA & ACADEMY OF ST MARTIN IN THE FIELDS

Titanen unter sich: Murray Perahia und die Academy of St Martin in the Fields präsentieren an drei Tagen alle fünf Klavierkonzerte von Ludwig van Beethoven.

Ellen Nisbeth
Ellen Nisbeth © Nikolaj Lund

Rising Stars

Innerhalb einer Woche gastieren im Kleinen Saal allabendlich die von den Intendanten der wichtigsten europäischen Konzerthäuser handverlesenen Nachwuchstalente des Jahres.

Frank Peter Zimmermann
Frank Peter Zimmermann © Irène Zandel

Frank Peter Zimmermann

Bis heute ist es ein Mysterium, wie man so abgeklärt über den Dingen schweben und doch so tief in der Musik verankert sein kann wie Frank Peter Zimmermann, einer der größten Geiger unserer Zeit. Gemeinsam mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester zelebriert er Violinkonzerte von Bach, Beethoven, Schumann und Tschaikowsky.

Daniil Trifonov
Daniil Trifonov © Dario Acosta

Daniil Trifonov

Seine Virtuosität und Hingabe suchen ihresgleichen: Der 1991 in Nischni Nowgorod geborene Daniil Trifonov ist der absolute Senkrechtstarter und »der Ekstatiker unter den Pianisten« (Berliner Tagesspiegel). Im Rahmen der Reihe ProArte gastiert er drei Mal in den beiden Hamburger Konzerthäusern und bringt dabei sogar ein eigenes Klavierkonzert zur Uraufführung.

Hans Werner Henze 1967
Hans Werner Henze 1967 © Marianne Adelmann

Monolithen

Es gibt Werke, die stehen in der Musikgeschichte wie der große schwarze Monolith bei den Affenmenschen in Stanley Kubricks »2001 – A Space Odyssey«. Sie beeindrucken nicht nur durch ihre schiere Ausdehnung und ihre verblüffende Einzigartigkeit, sondern bewirken beim erstmaligen Kon-takt gewissermaßen einen ästhetischen Quantensprung. Aufgeführt werden sie aus Ressourcengründen nur selten – umso schöner, dass in der Elbphilharmonie einige dieser Meisterwerke zu erleben sind.

Rocket Men
Rocket Men © Giacomo Reichl

Made in Hamburg

Spätestens seit die Beatles und Udo Lindenberg hier ihren Durchbruch feierten, gilt Hamburg als Metropole des Rock und Pop – und prägte mit der »Hamburger Schule« sogar einen eigenen Stil. Die Reihe Made in Hamburg stellt Musiker und Bands vor, die die Geschichte fortschreiben.

Decoder Ensemble
Decoder Ensemble © Richard Stöhr / Lorin Strohm

Unterdeck

Unter Deck ist auf Dampfschiffen die Turbine untergebracht – also das, was Vortrieb verleiht. Das gilt auch für das Kaistudio im Backsteinsockel der Elbphilharmonie: Hier steuert das Decoder Ensemble mit Hochdruck der Zukunft entgegen. An vier Abenden zeigt das Hamburger Avantgarde-Kollektiv experimentelle, genreübergreifende Performances.

Greatest Hits

Das Festival für Neue Musik widmet sich diesmal unter anderem Gérard Griseys Hits der klangfarbenreichen Spektralmusik – teils auf Kampnagel, teils in der Elbphilharmonie.

Manuel Göttsching
Manuel Göttsching

Elektronauten

Krautrocker Manuel Göttsching revolutionierte Anfang der 1980er die elektronische Musik und wurde zum Pionier des Techno. Eine dreitägige Reise in unendliche Klangwelten.

Konzerte für Hamburg

Elbphilharmonie zum Ausprobieren! Einstündige Konzerte, große Musik mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester unter seinem Chef Thomas Hengelbrock, aber in legerer Atmosphäre und zu extrem günstigen Preisen. Da sage noch einer, Klassik sei elitär.

Toumani & Sidiki Diabaté
Toumani & Sidiki Diabaté © Youri Lenquette

Jazz & World

Im Haus am Hafen spielt nicht nur Klassik. Auch das Who is Who des Jazz gibt sich hier die Klinke in die Hand, zu erleben in der Reihe Jazz at the Phil und vielen Sonderkonzerten. Puristen gehen weiterhin zur Reihe Jazz Piano in die Laeiszhalle. Aus aller Herren Länder sind Musiker ganz unterschiedlicher Genres in die Weltphilharmonie eingeladen. Expeditionen in die hohe Kunstmusik der Völker und Kontinente präsentiert zudem die Reihe Klassik der Welt.

Elfi-Babykonzert
Elfi-Babykonzert © Claudia Höhne

Junge Ohren auf

Gute Musik für alle, heißt auch: gute Musik für junge Ohren. Die Elbphilharmonie bietet eine Vielzahl von Kinderkonzerten, Workshops und Rahmenprogramme rund um das Musikprogramm, um die ganze Welt der Musik zu entdecken. Besonderen Wert gelegt wird dabei auf eine aktive Teilnahme nach dem Motto »Mitmachen bringt mehr Spaß als danebensitzen«.