NDR Kammerkonzert
Fuchs / Gál / Wolf
Wiener Fin du Siècle
Wien um 1900: politisch wie künstlerisch eine spannende Zeit in der Musikmetropole. Die große Repertoire-Vielfalt dieser Zeit präsentiert der Norddeutsche Rundfunk in seinem ersten Kammerkonzert der Saison. Viele Überraschungen und einige subtile Querverbindungen der Werke untereinander machen dieses Konzert aus.
Frühvollendung, jugendlicher Erfolg, große persönliche Tragik und früher Tod – die Parallelen in den Biografien von Hans Rott und Hugo Wolf sind mehr als auffallend. Während Wolf rasch als Liederkomponist zu Ehren kam und eine kleine Anzahl feinsinniger Kammermusikwerke hinterließ, bemühte sich Rott um große Formen wie die Sinfonie. Rotts Streichquartett lässt aber auch einen subtilen Musiker der kleinen Form erkennen – und ist eine echte Rarität.
Robert Fuchs’ Oeuvre hält viele Überraschungen bereit; gerade der Kammermusik galt seine besondere Liebe. »Fuchs ist ein famoser Musiker. So fein und so gewandt, so reizvoll erfunden ist alles«, urteilte sein berühmter Zeitgenosse Johannes Brahms. Und auch Maria Bach ist als Komponistin und Malerin eine echte Entdeckung: Ihr »Wolga-Klavierquintett« machte sie zur wahrscheinlich bekanntesten Komponistin Wiens, die in Zeitungen enthusiastisch besprochen wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg gerieten ihre musikalischen Werke in Vergessenheit, während ihr malerisches Oeuvre bekannter wurde.
Besetzung
Marietta Kratz Violine
Harim Chun Violine
Youngdo Kim Viola
Valentin Priebus Violoncello
Henning Lucius Klavier
Benno Ure Moderation
Programm
Robert Fuchs
Klavierquartett Nr. 2 h-Moll op. 75 (Auszüge)
Hans Gál
Streichquartett Nr. 1 f-Moll op. 16 (Auszüge)
Hugo Wolf
Italienische Serenade für Streichquartett G-Dur
– Pause –
Hans Rott
Streichquartett c-Moll (Auszüge)
Maria Bach
Klavierquintett a-Moll »Wolga« (Auszüge)
Veranstalter: NDR
Spielort : Rolf-Liebermann-Studio
Bis 1938 war das Rolf-Liebermann-Studio ein jüdischer Tempel. In der Pogromnacht zerstört, ging es 1941 in den Besitz der Stadt über, später in den des Nordwestdeutschen Rundfunks, der es in einen Konzertsaal umbauen ließ. Heute zählt das Studio mit seinen klassischen Konzerten, Lesungen, Matineen und Jazzkonzerten zu den ersten Adressen für Hamburger Kulturinteressierte.
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Anfahrt
U1: Klosterstern
Bus 34: Oberstraße
Bus 109: Sophienterrassen -
Parken
Auch mit dem Auto ist das Studio über Bundesstraßen und Autobahnen sehr gut zu erreichen, allerdings sind nur bedingt Parkplätze verfügbar.
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Barrierefreiheit
Der Zugang zum Gebäude und in den Konzertsaal ist barrierefrei.
Außerdem verfügt der Saal über eine Induktionshöranlage, die Hörgeschädigten ein intensives Hörerlebnis ermöglicht.
Merkliste
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