NDR Jazz Workshop: A Tribute to Django Reinhardt & Stéphane Grappelli
NDR Jazz im Rolf-Liebermann-Studio
Erinnerungen an eine Jazz-Legende
Für Duke Ellington war Django Reinhardt (1910-1953) »der kreativste Jazzmusiker außerhalb der USA«. Hätte Django länger gelebt, meinte der Gitarrist Barney Kessel, hätte er »den Verlauf des zeitgenössischen Jazzgitarrenspiels verändert – vielleicht sogar den Verlauf der Musik selbst.« 1934 gründete Django mit dem Violinisten Stéphane Grappelli das »Quintette du Hot Club de France«, das ausschließlich auf Saiteninstrumenten spielte. Sie waren Pioniere des europäischen Jazz und schufen einen Stil, der bis heute weltweit als »Gypsy Jazz« oder »Jazz Manouche« bekannt ist. Django war ein Manouche, er gehörte zum französischen Zweig der Sinti und Roma. Um ihn ranken sich Geschichten und Legenden: das Leben im Wohnwagen trotz seines Ruhmes; die schweren Verbrennungen, durch die ihm nur noch zwei brauchbare Finger an seiner Greifhand blieben; das Überleben im von den Nazis besetzen Paris. Bis heute ist Django Reinhardt auf vielfältige Weise gegenwärtig – in Erinnerungen und als Inspiration. Hier setzt der Jazzworkshop des NDR an.
Eine illustre Runde aus Frankreich, Spanien, England und Deutschland, die noch nie gemeinsam auf einer Bühne zu erleben war. Jeder ist mit der Musik des »Hot Club« verbunden. Bassist Jean-Philippe Viret spielte in der Band des späten Stéphane Grappelli. Violinist Mathias Lévy hat ein viel beachtetes Grappelli-Tribute aufgenommen. Javier Sanchez, ein profilierter E-Gitarrist, hat in Spanien ein akustisches Django-Projekt. Martin Taylor spielte nicht nur mit Jeff Beck, George Harrison und Gary Burton, sondern auch mehr als zehn Jahre an der Seite von Stéphane Grappelli.
Taylor entstammt einer englischen Sinti- und Roma-Familie. Sein deutscher »Cousin« Giovanni Weiss, zweifacher ECHO-Preisträger, pendelt am liebsten zwischen Django und George Benson. Im ersten Teil erinnert der Workshop an die Geschichte des „Quintette du Hot Club de France«. Dazu liest der Schauspieler Burghart Klaußner – selbst ein Django-Verehrer – Texte zu dessen außergewöhnlicher Biografie und der Freundschaft mit Stéphane Grappelli. Dann begibt sich die Band auf eine spannende Reise: Was, wenn Django Reinhardt nicht so früh gestorben wäre und wenn das »Quintette« in seiner ursprünglichen Besetzung weiter gemacht hätte?
Besetzung
NDR Jazz Workshop
Mathias Lévy violin
Jean-Philippe Viret bass
Martin Taylor guitar
Javier Sánchez guitar
Giovanni Weiss guitar
Burghart Klaußner narrator
Programm
A Tribute to Django Reinhardt & Stéphane Grappelli – 90 Years of »Quintette du Hot Club de France«
Veranstalter: NDR
Spielort : Rolf-Liebermann-Studio
Bis 1938 war das Rolf-Liebermann-Studio ein jüdischer Tempel. In der Pogromnacht zerstört, ging es 1941 in den Besitz der Stadt über, später in den des Nordwestdeutschen Rundfunks, der es in einen Konzertsaal umbauen ließ. Heute zählt das Studio mit seinen klassischen Konzerten, Lesungen, Matineen und Jazzkonzerten zu den ersten Adressen für Hamburger Kulturinteressierte.
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Anfahrt
U1: Klosterstern
Bus 34: Oberstraße
Bus 109: Sophienterrassen -
Parken
Auch mit dem Auto ist das Studio über Bundesstraßen und Autobahnen sehr gut zu erreichen, allerdings sind nur bedingt Parkplätze verfügbar.
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Barrierefreiheit
Der Zugang zum Gebäude und in den Konzertsaal ist barrierefrei.
Außerdem verfügt der Saal über eine Induktionshöranlage, die Hörgeschädigten ein intensives Hörerlebnis ermöglicht.
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