»Wanderer ohne Ruhe« / Piotr Anderszewski im Porträt

Ein Film von Bruno Monsaingeon

Diese Veranstaltung liegt in der Vergangenheit!
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»Winterreise im Eisenbahnwaggon durch Polen, on Tour mit Arbeitsplatz, Schlafraum, Küchenzeile und dem waghalsig hineingehievten Flügel, auf dem Piotr Anderszewski Bach, Chopin und Mozart spielt. Der Film ›Wanderer ohne Ruhe‹ des Franzosen Bruno M. Monsaingeon, dem prominenten Musikdokumentaristen, zeigt, was das Künstlertum des Piotr Anderszewski im Kern ausmacht: nicht durchkonstruierter, abgesicherter, von Agenturen gesteuerter Karrierismus, sondern spontanes, mit Selbstreflexion angefülltes Spiel mit der Musik. Klar wird, dass Anderszewski, wie wenige, die Fähigkeit besitzt, der Musik mit fragender Neugier zu begegnen, sie so ›sprechend‹ zu kommunizieren, wie selten zu erleben ist. Bruno M. Monsaingeon, dem wir die hinreißenden Filme über und mit Glenn Gould verdanken, hat das Porträt eines Pianisten geschaffen, der sein musikalisches Tun an seinem historischen Bewusstsein und sogar Alltagsgefühl reibt. Ein brennend intensiver Musikfilm außerdem. Denn der Pianist spielt hier ausgiebig Klavier, aber keine Schnippsel-Musik im Sekundentakt. Anderszewski gleicht einem Medium, ein Künstler, der die Musik der Meister, nach deren Wundern er fahndet, durch sich hindurchströmen lässt.« (Aus: Süddeutsche Zeitung, 15. Juni 2009)