Philippe Bianconi, Klavier

Diese Veranstaltung liegt in der Vergangenheit! 12 | 16 | 20 | 25
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Philippe Bianconi lädt uns ein, die Beziehungen zwischen der Musik Chopins und der einiger französischer Komponisten des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts zu erkunden, und hat ein Programm gestaltet, das Werke von Fauré, Debussy und Ravel neben Kompositionen von Chopin stellt. Chopin - dessen 200. Geburtstag bevorsteht - hat die gesamte zweite Hälfte seines kurzen Lebens in Paris verbracht, wo der größte Teil und sicherlich die wichtigsten seiner Werke entstanden sind. Er hat dort einige wenige, legendär gewordene öffentliche Konzerte gegeben und vor allem viele Schüler gehabt, die ihrerseits Klavierlehrer geworden sind. Sein Einfluß auf die französische Klaviermusik und Pianistik der zweiten Hälfte des 19. und des frühen 20. Jahrhunderts kann kaum überschätzt werden. Aber nicht nur auf die Technik der französischen Schule des Klavierspiels hat Chopin nachhaltig gewirkt. Seine ausgefeilte und experimentelle Harmonik eröffnete eine neue Klangwelt, die insbesondere Debussy fasziniert hat und bereits dessen fortschrittlichste Werke ankündigt. Aber auch die kompositorische Handschrift anderer Nachfolger, darunter Fauré und Ravel, ist durch Chopins Einfluß geprägt. Trotz des reinen Konzertcharakters dieses Abends, der keinerlei didaktische Absicht verfolgt, sollte die subjektive und keineswegs erschöpfende Auswahl des Programms es dem Zuhörer erlauben - sei es bewußt oder intuitiv - die ungeheure Modernität und die Bedeutung zu erspüren, die Chopin für die Entwicklung der französischen Musik bis weit in das 20. Jahrhundert gehabt hat. Philippe Bianconi wurde von der Washington Post als ein Pianist beschrieben, »dessen Spiel immer nahe an der Seele der Musik ist und der den Raum mit Poesie und Leben füllt«. Sein Gewinn des Cleveland-Klavier-Wettbewerbs und der Silbermedaille beim Van-Cliburn- Wettbewerb waren der Ausgangspunkt für eine erfolgreiche Karriere in Europa wie in Nordamerika. Bei uns ist er jedoch immer noch ein Geheimtipp. Als Schüler von Gaby Casadesus, die in ihrer Jugend mit ihrem Mann Robert zum engsten Freundeskreis Ravels gehörte und auch Fauré und Debussy noch gekannt hat, darf Philippe Bianconi als einer der hervorragendsten Vertreter einer Tradition gelten, die auf diese Komponisten zurückgeht. Bianconi weiß die Merkmale dieser Tradition des Klavierspiels - Texttreue und Transparenz (»clarté«), Reinheit der Artikulation, Eleganz der Phrasierung und Schönheit des Klangs - mit einer persönlichen Expressivität zu vereinbaren, die »Nähe schafft, ohne zu überrumpeln« (Berliner Zeitung).

Besetzung

Philippe Bianconi Klavier

Programm

Frédéric Chopin
Prélude cis-Moll op. 45
Ballade Nr. 3 As-Dur op. 47

Gabriel Fauré
Ballade Fis-Dur op. 19

Claude Debussy
D’un cahier d’esquisses für Klavier
Masques
L’isle joyeuse

Maurice Ravel
Jeux d’eau
Oiseaux tristes / aus: Miroirs
Alborada del gracioso / aus: Miroirs

Frédéric Chopin
Nocturne cis-Moll op. 27/1
Barcarolle Fis-Dur op. 60
Scherzo Nr. 4 E-Dur op. 54