Hamburger Camerata

Festliches Weihnachtskonzert: Bach zu Ehren (325. Geburtsjahr)

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Max Pommer ist gebürtiger Leipziger. Ihm wurde die große musikalische Tradition dieser Stadt buchstäblich in die Wiege gelegt. Er war Zögling der Thomasschule, studierte an der Leipziger Musikhochschule und promovierte an der dortigen Universität. Außerdem ließ Pommer eine bedeutende auf Telemann und Bach zurückgehende Tradition dieser Musikstadt wieder aufleben: Zusammen mit Musikern des Gewandhausorchesters gründete er 1979 das Neue Bachische Collegium Musicum. So liegt es nahe, dass im Zentrum eines von Pommer geleiteten Weihnachtskonzertes jener Komponist steht, mit dem der praktische Musiker und Forscher Max Pommer sich am intensivsten auseinandergesetzt hat: Johann Sebastian Bach. Weihnachtlich-festliche Klänge verbinden sich dabei mit den Ergebnissen intensiver Bach-Philologie. Bachs Konzert d-moll BWV 1052 zählt seit jeher zu den beliebtesten Kompositionen des Meisters. Bachs Sohn Carl Philipp Emmanuel hat es für Cembalo bearbeitet; Bach senior selbst verwendete seine Musik in verschiedenen Kantaten wieder und bearbeitete das Konzert 1738 selbst für Cembalo. Doch ist sich die Forschung einig, dass das Werk ursprünglich für Violine komponiert wurde. Max Pommer hat diese Fassung nun wieder hergestellt. Ebenfalls als Violinkonzertsatz konzipiert und erst später zum einleitenden Sinfonia einer prächtigen Kantate umgearbeitet wurde das Fragment BWV 1045. Ähnlich pragmatisch wie mit seinen Konzerten verfuhr Bach auch mit der Ouvertüre D-Dur BWV 1069. Ihren ersten Satz arbeitete er für die zum ersten Weihnachtstag des Jahres 1725 komponierte Kantate »Unser Mund sei voll Lachens« BWV 110 um – indem er einfach die sprichwörtlich festlichen Pauken und Trompeten hinzufügte. In dieser weihnachtlichen Form kennen wir das Werk heute. Ein echter Weihnachtsklassiker ist dagegen die »Pastorale« aus dem »Weihnachtsoratorium«. Und zu allen Jahreszeiten geschätzt wird die Suite h-moll BWV 1067 – die mit der berühmten Badinerie (Tändelei) für Flöte. »Festina lente« – »Eile mit Weile« war der Wahlspruch des römischen Kaisers Augustus. Der estnische Komponist Arvo Pärt hat ganz im Sinne dieses Spruches eine aller Zeit entrückte Musik komponiert, bei der eine Melodie gleichzeitig in drei verschiedenen Zeitmaßen gespielt wird. Mit diesem Kanonkunststück verneigte Pärt sich vor dem größten aller Kontrapunktiker: Johann Sebastian Bach.

Besetzung

Gustav Frielinghaus Violine

Max Pommer Cembalo und Leitung

Imme-Jeanne Klett Querflöte

Programm

Johann Sebastian Bach
Orchestersuite Nr. 2 h-Moll BWV 1067
Konzert für Violine und Orchester d-Moll BWV 1052

Rekonstruktion Max Pommer

Johann Sebastian Bach
Konzertsatz Sinfonia D-Dur BWV 1045 / Fragment

Rekonstruktion Max Pommer

Johann Sebastian Bach
Pastorale aus dem Weihnachtsoratorium BWV 248

Arvo Pärt
Festina Lente

Johann Sebastian Bach
Orchestersuite Nr. 4 D-Dur BWV 1069