Fauré Quartett

Rachmaninow / Brahms / Schubert

Diese Veranstaltung liegt in der Vergangenheit! 15 | 29 | 39 | 49
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Alles außer gewöhnlich – das ist die Maxime des Fauré Quartetts. Vor mehr als zwanzig Jahren von vier Studienfreunden in Karlsruhe gegründet, zählt es heute zu den renommiertesten, deutschen Klavierquartetten. Alles außer gewöhnlich insbesondere deshalb, weil das Visionäre Teil ihrer Identität ist: Sowohl für ihre genresprengenden Konzerte mit Big Band oder im Elektroclub Berghain als auch für ihr Engagement im Bereich der Musikvermittlung an Schulen sind sie mehrfach ausgezeichnet worden. So erhielt das Ensemble unter anderem den ECHO in der Kategorie »Klassik ohne Grenzen«. Höhepunkt ihres Konzertes in der Elbphilharmonie ist Schuberts einzige Komposition für Klavierquintett: Das fröhlich heitere Forellenquintett, für das sie Nabil Shehata — Chefdirigent der Kammeroper München und ehemaliger erster Solobassist der Berliner Philharmoniker — unterstützt.

Die Quintettbesetzung aus Klavier, Kontrabass, Violoncello, Viola und Violine mag aus heutiger Sicht ungewöhnlich sein – zur Entstehungszeit im 19. Jahrhundert war sie allerdings äußerst populär. Als Grundlage der Komposition diente Schubert sein Kunstlied »Die Forelle«. Verarbeitet zu einer Variation für Quintettbesetzung wurde es zu seinem berühmten Forellenquintett. Schubert hat ein außermusikalisches Thema – die Forelle – als Inspirationsquelle für seine Komposition genutzt. Ein Prinzip, das man als Programmmusik bezeichnet und welches sich auch Rachmaninow in seinen Études-taubleaux zu Nutze machte.

Bei den Études-tableaux handelt es sich eigentlich um eine Sammlung von Klavierstücken, die außermusikalische Themen von Jahrmarktszenen bis zum Flug der Seemöwen musikalisch verarbeitet. Eigens für das Fauré Quartett wurden einige Stücke von Pianist Dirk Mommertz überarbeitet.

Mehr als zwanzig Jahre liegen zwischen den ersten Skizzen zu Brahms drittem Klavierquartett und der finalen Fassung – und wenige seiner Kompositionen sind autobiographischer: Der erste Satz des Quartetts entstand in einer Phase tiefster Verzweiflung, in Brahms eigenen Worten »Werther-Stimmung«, nämlich auf dem Höhepunkt seiner Liebesbeziehung zu Clara Schumann. Hin- und hergerissen zwischen seiner Liebe zu Clara und der Freundespflicht gegenüber Robert Schumann hat Brahms das Werk danach ruhen lassen und erst viele Jahre später, mit kühlem Kopf, zu Ende geführt. Von der Stimmung kontrastreich klingt auch die Musik: Von ungestüm jugendlich bis abgeklärt erwachsen bietet das Werk eine immense musikalische Bandbreite, die den Interpreten Reife und Übersicht abverlangt.

Besetzung

Fauré Quartett

Erika Geldsetzer Violine
Sascha Frömbling Viola
Konstantin Heidrich Violoncello
Dirk Mommertz Klavier

Nabil Shehata Kontrabass

Programm

Sergej Rachmaninow
Etude C-Dur op. 33/2 / Etudes-tableaux (Arrangement für Klavierquartett: Dirk Mommertz)

Johannes Brahms
Klavierquartett Nr. 3 c-Moll op. 60

– Pause –

Franz Schubert
Klavierquintett A-Dur D 667 »Forellenquintett«

Veranstaltungsende

ca. 21:30 Uhr

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