Egberto Gismonti / Avishai Cohen Quartet

Reflektor Manfred Eicher

Diese Veranstaltung liegt in der Vergangenheit! 10 | 17 | 36 | 52 | 57
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Das Werk des brasilianischen Gitarren- und Piano-Virtuosen Egberto Gismonti bewegt sich zwischen der indigenen Folktradition seiner Heimat und der Welt der klassischen Musik. Der Solist gilt als meisterhafter Improvisator, dessen farbenreiche Spieltechnik und raue Intensität seinen Songs oft einen orchestralen, polyphonen Anstrich verleihen. Gismonti, Jahrgang 1947, entstammt einer Musikerfamilie aus Carmo im Bundesstaat Rio de Janeiro. Nach dem Kompositionsstudium in Paris war es vor allem die Begegnung mit der Musik der Xingu-Indianer aus dem Amazonas-Regenwald, die ihn in seiner musikalischen Ausdrucksform prägten. Ein Einfluss, der auch auf Gismontis erster Veröffentlichung auf dem ECM-Label, »Danca das Cabecas« (1977) mit dem Jazz-Percussionisten Nana Vasconcelos, zu hören ist. Für ECM-Aufnahmen hat Egberto Gismonti zudem im Trio mit Jan Garbarek und Charlie Haden gespielt.

Mit »Into the Silence«, seinem ECM-Debüt als Bandleader, verkörpert der israelisch-amerikanische Trompeter Avishai Cohen nahezu perfekt das berühmte Labelmotto »The most beautiful sound next to silence«. Ein Album, geprägt von impressionistischen, nach innen gerichteten Kompositionen, die Cohen seinem 2014 verstorbenen Vater gewidmet hat. Teile des gut zwölfminütigen Titelstücks fielen ihm direkt nach diesem Schicksalsschlag noch im Haus seiner Eltern ein. Ein Song über das Schweigen, das entsteht, wenn ein geliebter Mensch nicht mehr da ist, ein Song, der sich behutsam zu einem klagenden Crescendo verdichtet. Bei Cohens lyrischem, gedämpftem Ton muss man unweigerlich an Miles Davis als Gralshüter der schwermütigen Trompete denken.

Besetzung

Egberto Gismonti guitar, piano

Avishai Cohen trumpet

Yonathan Avishai Klavier

Barak Mori double bass

Ziv Ravitz drums

Programm

1. Teil
Egberto Gismonti

2. Teil
Avishai Cohen Quartet

Veranstaltungsende

ca. 22 Uhr

Festival

Reflektor Manfred Eicher