Christoph Schoener / Orgelkonzert

»Heute begannen wir kontrapunktische Studien, was mir trotz der Mühe viel Freude machte«, schreibt Clara Schumann 1845 in ihr Tagebuch. Robert und Clara Schumann gerieten, wie sie weiter schreibt, in eine regelrechte »Fugenpassion«. Später notiert sie, dass sich Robert ein Pedal zu seinem Flügel gemietet habe: »Der Zweck war uns hauptsächlich, für das Orgelspiel zu üben«. Frucht dieser verstärkten Auseinandersetzung mit Kontrapunktik, Orgelspiel und dem von beiden hochverehrten Johann Sebastian Bach waren Robert Schumanns »Studien in canonischer Form« op. 56, die »Skizzen« op. 58 und die »Sechs Fugen über den Namen BACH« op. 60 sowie Claras drei vierstimmige Fugen auf Themen aus Bachs »Wohltemperiertem Klavier«. Christoph Schoener, Kirchenmusikdirektor an der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis, präsentiert Auszüge aus allen vier Werken und verschränkt sie mit Bachs grandiosem Es-Dur-Werk BWV 552 sowie den »Händel-Variationen« von Brahms, der sein Autograph 1861 mit der Widmung »Variationen für eine liebe Freundin« versehen und Clara Schumann geschenkt hatte.