Belcea Quartet

Das seit Jahren international umjubelte Belcea Quartet feiert im Herbst 2015 sein 20-jähriges Jubiläum. Seit seinem Bestehen besticht das Ensemble durch besondere Vielseitigkeit in der Repertoireauswahl und vereint in seinen Konzertprogrammen gerne Werke der späten Klassik und Romantik mit Werken des 20. Jahrhunderts, ja sogar gelegentlich mit Uraufführungen. In Hamburg sind die vier Musiker gern gesehene Gäste und warten in der aktuellen Saison mit einem herausfordernden Programm auf: Mozarts Dissonanzenquartett zählt zu den »steilsten Gipfeln« in der europäischen Kammermusik, die es mit gewagten Harmonien und einem spannungsvollen Netz aus musikalischen Kontrasten für das Ensemble zu erklimmen gilt. Ebenso sprengt Anton Webern Anfang des 20. Jahrhunderts mit seinen »Fünf Sätzen für Streichquartett« die Normen klassischer Quartettkonventionen; es ist ein Werk, das zum Zeitpunkt seiner Entstehung seinesgleichen sucht und trotz mancher Anklänge an Schönberg kein Vorbild hat. Beethovens cis-Moll-Quartett bildet den fulminanten Höhepunkt dieses Konzertabends, nach der berühmten »Mondscheinsonate« seine zweite Komposition in der außergewöhnlichen Tonart cis-Moll. Nach der Fertigstellung des Quartetts sträubte sich Beethoven zunächst gegen jegliche Aufführung, obwohl er von Kollegen dazu ermuntert wurde; der Misserfolg seiner Großen Fuge saß ihm wohl noch zu sehr im Nacken. Und tatsächlich sollte er recht behalten: Das Werk löste unmittelbar nach seinem Erscheinen heftigste ästhetische Kontroversen aus.