Baroque Orchestra B’Rock / Dmitry Sinkovsky

NDR Das Alte Werk

Diese Veranstaltung liegt in der Vergangenheit! 15,30 | 24,10 | 30,70 | 38,40 | 43,90
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In der barocken Instrumentalmusik ging es oft ganz lebensprall und auch handfest zu. Bei Georg Philipp Telemann etwa durften in einem Violinkonzert schon mal die Frösche quaken, ausdrücklich bezeichnet als »Solofrosch« in der Violine und als ganzer »Froschchor« im Tutti. Ergänzt um Werke von Johann Joseph Fux, Biber und Vivaldi präsentiert das 2005 gegründete flämische Baroque Orchestra B’Rock, gerühmt für seine mitreißenden und klangsatten Interpretationen, ein packendes Theatrum mundi. Geleitet wird das Ensemble von Dmitry Sinkovsky, einem russischen Multitalent, der nicht nur als Barockgeiger mit höchsten Ehren dekoriert wurde, sondern inzwischen auch als Countertenor Furore macht.

Telemanns österreichischer Kollege Johann Joseph Fux hielt es lieber mit den Vögeln, genauer gesagt: mit Nachtigall, Wachtel und Kuckuck, die er in seiner D-Dur-Ouvertüre imitierte und sie singen, schlagen und rufen ließ. Oder er zeichnete ein atmosphärisch dichtes Genrebild der Nacht, mit all ihren Reizen und ihren Abgründen – der Auftritt des Nachtwächters öffnet die Traumwelt.

Kriegerische Klänge stimmte dagegen Heinrich Ignaz Franz Biber in seiner »Battalia« an, die jedoch weit mehr ist als eine Schlachtenmusik: Biber erweist sich hier als Meister der grotesken Komik, wenn er im zweiten Satz eine »liederliche Gesellschafft von allerley Humor« portraitiert und im Finale die verwundeten Musketiere lamentieren dürfen.

In Reinkultur aber zelebriert Antonio Vivaldi das Prinzip des barocken Konzerts mit Wettstreit und Dialog, Widerrede und Zwiegesang: abwechslungsreich und leidenschaftlich, poetisch und funkensprühend.

Besetzung

B’Rock Orchestra

Dmitry Sinkovsky Violine und Leitung

Programm

Johann Joseph Fux
Ouvertüre D-Dur

Heinrich Ignaz Franz Biber
Battalia à 10

Antonio Vivaldi
Concerto con molti instrumenti F-Dur RV 569

Georg Philipp Telemann
Violinkonzert A-Dur TWV 51/A4

Johann Joseph Fux
Concerto D-Dur »Le dolcezze e l’amarezze della notte«

Antonio Vivaldi
Concerto D-Dur RV 562 »Per la solennità di San Lorenzo«