Wu Wei
Video on Demand vom 29.5.2023

Songs for Phoenix: NDR Bigband featuring Wu Wei

Der Sheng-Virtuose Wu Wei und die NDR Bigband spielen gemeinsam Arrangements von Chefdirigent Geir Lysne.

In der chinesischen Philosophie steht die Sheng für Harmonie, für Leben und den singenden Phoenix. Der Klang dieser Mundorgel, heißt es, ist wie der Gesang jenes mythischen Vogels: silbern und flüchtig wie der Wind. Wu Wei ist ein Meister darin, diesen Gesang hörbar zu machen.

Seinen »Gesang« hat die NDR Bigband vor drei Jahren zum ersten Mal gehört und freut sich, den chinesischen Musiker wiederzutreffen. »Unsere erste Zusammenarbeit für das Projekt ›Raum-Erlebnis‹, bei dem wir alle Winkel der Elbphilharmonie akustisch erkundeten und bespielten, war wundervoll inspirierend«, so Chefdirigent Geir Lysne.

Besetzung

NDR Bigband

Wu Wei Sheng, Erhu

Leitung Geir Lysne

Programm

»Songs for Phoenix«

Wu Wei Wu Wei © Liudmila Jeremies
NDR Bigband NDR Bigband © Michael Zapf / NDR
Geir Lysne Geir Lysne © Michael Zapf / NDR

Zum Programm

Die Luft - das verbindende Element

Wu Wei ist ein feinfühliger, ideenreicher und hochvirtuoser Musiker, der für dieses Exklusivprogramm neben seiner Sheng auch die Erhu mitbringt, ein zweisaitiges Streichinstrument. Geir Lysne komponiert und arrangiert ein Programm, das von beiden Welten inspiriert ist. Luft ist eines der verbindenden Elemente zwischen Bigband und Sheng.

Die Sheng ist eine sogenannte Mundorgel, bestehend aus Bambuspfeifen, ein Instrument der Luft und des Windes. In ihrer ursprünglichen Form ist sie nicht für europäische Tonsysteme gebaut. Wu Wei spielt jedoch eine erweiterte, eine moderne Version der Sheng, mit 37 Pfeifen und neuen Griffmöglichkeiten für die Finger. Sie kann sich durch drei Oktaven bewegen und deshalb mit großen Orchestern und der Bigband mithalten.

Songs for Phoenix – ein magisches Programm

Genau das fasziniert Wu Wei. Er studierte am Konservatorium in Shanghai die Sheng und kam 1995 als Student nach Berlin, um auch westliche Musiktraditionen kennenzulernen und zu erforschen. Das tut er bis heute und bringt mit seinem brillanten Spiel eine 3.000 Jahre alte Tradition ins 21. Jahrhundert. Er tourt mit weltberühmten Orchestern wie den Berliner Philharmonikern oder dem Los Angeles Philharmonic, aber auch mit explizit zeitgenössischen Klangkörpern wie dem französischen Ensemble Intercontemporain oder dem Ensemble Modern. Neue Klangwelten entstehen. 

Eine alte chinesische Tradition ins 21. Jahrhundert gebracht

Einzigartig ist, dass die gleichen Pfeifen sowohl beim Ein- als auch beim Ausatmen erklingen, und man mit der Sheng sogar Akkorde spielen kann, wie es auch ihre späteren Verwandten tun, das Akkordeon und die Mundharmonika. Dazu kommt eine phänomenale, pulsierende Rhythmik. All diese Möglichkeiten nutzt Wu Wei, wenn er auf musikalische Entdeckungstour geht, sei es Kammer- oder Orchestermusik, mit Jazzformationen oder als Solist.

Dafür ist er schon mit vielen internationalen Preisen ausgezeichnet worden, er hat CDs für die Deutsche Grammophon oder Sony Classical eingespielt. 2017 bekam er den Preis als Bester Sheng Solist Chinas, das Edinburgh Festival hat ihn ausgezeichnet und seit 2004 steht der Global Root German World Music Prize des Rudolstadt Festival bei ihm zuhause.

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