NDR Sinfonieorchester / Gilbert

Von den musikalischen Entwicklungen Kontinentaleuropas weitgehend abgeschnitten, entwickelte der dänische Komponist Carl Nielsen eine verblüffend eigenständige Musiksprache. »Sie formulierten die Ziele, nach denen wir jetzt alle streben, eine Generation bevor wir es taten«, kommentierte Arthur Honegger 1926 eine Aufführung von Nielsens Werken, und Sibelius meinte gar: »Ich reiche Ihnen nicht mal bis zu den Fußknöcheln.« Ein naives Gemälde in einem Dorfkrug auf Seeland inspirierte Nielsen zu seiner zweiten Sinfonie, einer musikalisch-psychologischen Studie der vier klassischen Temperamente Choleriker, Phlegmatiker, Melancholiker und Sanguiniker. Auch in Beethovens Tripelkonzert treffen vier unterschiedliche (Klang-)Protagonisten aufeinander - wenn man Alan Gilbert und das NDR Sinfonieorchester als Partner zum solistischen Klaviertrio Lars Vogt, Veronika Eberle und Gustav Rivinius hinzuzählt. Dass sich Klavier, Violine, Violoncello und Tutti auf eine gemeinsame Stimmung einigen können, davon ist bei dieser hochkarätigen Besetzung auszugehen.