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Elbphilharmonie Innerview: Dino Brandão

Musik und Lebenskunst – der Schweizer Sänger über seinen Weg zur Musik und darüber, worauf es im Leben ankommt.

Die Reihe: Innerviews

Nach innen – in den »Elbphilharmonie Innerviews« sind Künstler:innen auf ihren ganz eigenen Wegen in der Elbphilharmonie unterwegs und lassen dabei ihren Gedanken freien Lauf. Das Ergebnis: Besondere Einblicke in die Räume des Konzerthauses und ein außergewöhnlich persönliches Kennenlernen der Künstler:innen abseits der Bühne.

»Manchmal ist es seltsam, wie das Leben uns herumschickt und nach Dingen suchen lässt, von denen wir noch gar nichts wussten«, überlegt Dino Brandão im Elbphilharmonie Innerview. Er weiß, wovon er spricht. Einige Kurven schon musste der Skaterboy und Musiker nehmen, heute steht er mit beiden Beinen auf der Bühne – vielleicht manchmal noch mit einem auf dem Board. Und er liebt es: »Ich glaube, wenn wir Musik machen und hören, backen wir alle an einem einzigen riesigen Musik-Kuchen«, sagt er mit einem Grinsen: »Und dieser Kuchen wird immer, immer besser.«

Die Reihe »Elbphilharmonie Innerviews« wird unterstützt von unserem Principal Sponsor Julius Bär.

Elbphilharmonie Innerview mit Dino Brandão

Auf der Hüpfburg :Dino Brandão im Innerview

Man sieht den lässigen Typen mit Afro und Gitarre oft auf seinem Skateboard durch die Straßen von Zürich rollen. Meistens lächelt er, manchmal fast verschmitzt. Dabei hatte es der in Brugg geborene Dino Brandão in den letzten Jahren nicht nur leicht. Mehrere Verletzungen holten den skatenden Sänger von der Halfpipe; als ihm dann auch noch Multiple Sklerose diagnostiziert wurde, warf es ihn fast aus der Bahn … aber: »Es ist erstaunlich, wie wir uns in verschiedenen Situationen zurechtfinden« meint er. Ein Lebensmotto, das ihn schon immer weit gebracht hat.

Dino Brandão
Dino Brandão © Daniel Dittus

»Spielen, improvisieren, zuhören, lernen – ich bin in einem ständigen Prozess. Und ich hoffe, ich kann da noch lange bleiben.«

Als Straßenmusiker sang er sich mit seiner außergewöhnlichen Stimme einst an die Spitze der schweizerischen Band »Frank Powers«. Heute tingelt er als Supergroup mit Faber und Sophie Hunger durch die europäische Musikwelt und sorgte im Sommer 2021 auch in der Elbphilharmonie für tosenden Beifall. Seit einigen Monaten surft er nun auch auf der Solo-Welle: »Afro-Psych« nennt der Musiker mit angolanischen Wurzeln seinen Sound. In seinen Songs verarbeitet er nicht zuletzt die Schicksalsschläge des vergangenen Jahres, seine Ängste, seine Hoffnungen. Sie sind beseelt von Jazz, Instrumental Hip-Hop, Pop und ein bisschen Folk. »Bouncy Castle« heißt seine erste Single – eine Hüpfburg für Stehaufmännchen.

Dino Brandão Dino Brandão © Daniel Dittus

»Manchmal ist das Leben total surreal. Aber ich liebe es.«

Ein »crazy place« :Dino Brandão auf der Bühne

Die Elbphilharmonie? Ein Skater-Paradies, ein »crazy place«, freut sich Dino Brandão – ein Ort, der ihm Schwung gibt. Dass er mit seinen Freunden im Sommer hier den Großen Saal füllte, kann der sympathische junge Mann selbst kaum glauben: »Es ist wirklich keine zehn Jahre her, da war ich noch Straßenmusiker«, erinnert er sich: »Es ist toll, das alles zu kennen: Von einem großen, hoch konzentrierten Publikum bis zu einer kleinen Runde an Zuhörern.«

Einem kleinen Publikum wird Dino Brandão so schnell vielleicht nicht mehr gegenüberstehen. Zu sehr hat er sich mit seiner Gitarre und der charakteristischen Stimme in die Herzen einer immer größer werdenden Fangemeinde gespielt. Aber ja, auch in dieser Situation wird er sich zurechtfinden, der Künster – und Lebenskünstler: »Manchmal ist das Leben total surreal. Aber ich liebe es.«


Text: Julika von Werder, Stand: 26.11.2021

Dino Brandão Dino Brandão © Daniel Dittus
Dino Brandão Dino Brandão © Daniel Dittus
Dino Brandão auf der Bühne im Großen Saal Dino Brandão auf der Bühne im Großen Saal © Daniel Dittus
Dino Brandão Dino Brandão © Daniel Dittus
Dino Brandão Dino Brandão © Daniel Dittus
Dino Brandão Dino Brandão © Daniel Dittus

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