Adyam Tesfamariam

Elbphilharmonie Erklärt: Afrofuturism

Die Afrofuturism-Expertin Adyam Tesfamariam über die Hintergründe und das Potenzial der besonderen Kunst- und Denkrichtung.

»Es geht um Widerstand durch Imagination.«

Adyam Tesfamariam

»There are black people in the future« – so bringt Adyam Tesfamariam den Kerngedanken von Afrofuturismus auf den Punkt. »Es ist mehr als nur ein Genre, es ist eine Denkrichtung«, erklärt sie. Die junge Autorin und Sozialwissenschaftlerin ist eritreischer Herkunft und lebt heute in Berlin. In ihrer Arbeit widmet sie sich auf verschiedenste Weise dem Afrofuturismus: Sie schreibt, gibt Workshops und macht selbst Musik.

Das besondere Potenzial des Afrofuturismus sieht Tesfamariam in der Möglichkeit, »den Schmerz der Unterdrückung in Narrative von Empowerment und neuen Zukunftsvisionen zu verwandeln«. Was vielleicht zunächst abstrakt klingt, findet sehr konkret Einzug in die Musik von Pionieren wie Sun Ra, der als einer der Ersten mit seiner Idee von »Space is the Place« den Afrofuturismus populär machte.

»Afrofuturism« als Begriff geht zurück auf einen berühmten Aufsatz des (weißen) amerikanischen Autors Mark Dery aus den 1990er Jahren. Ihre Ursprünge hat diese Idee aber schon viel früher, zu Beginn des 20. Jahrhunderts, vor allem in den Texten des amerikanischen Historikers und Journalisten W. E. B. Du Bois. In seinen Kurzgeschichten entwarf er apokalyptische Szenarien mit schwarzen Helden im Zentrum.

 

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